"Demnach müsste im Durchschnitt weniger als jedes hundertste Wort geändert werden. Viele geschlechterneutrale Änderungen würden die Texte auch nicht länger" machen.
Eben.
Ideen für geschlechtesneutrale Änderungen gibt's bei uns!
https://geschicktgendern.de/
https://www.deutschlandfunkkultur.de/studie-gendergerechte-sprache-waere-einfach-moeglich-102.html
Weil ich es gerade wieder lese: Hört doch bitte auf, gegen die Verbote geschlechtergerechter Sprache das Argument vorzubringen, dass es "echte" Probleme gebe oder dass das kaum jemanden betreffe.
Für viele Menschen ist es eine existenzielle Frage, ob sie sichtbar gemacht oder durch ein Sprachverbot gedanklich ausradiert werden. Das ist ein echtes Problem, kein eingebildetes.
Wo die Existenz von Menschen negiert wird, ist ostentative Gleichgültigkeit eine Arschlochwahl.
Was soll eigentlich dieser Unsinn mit "Herr / Frau / keine Anrede"?
Natürlich hätte ich gerne eine Anrede, wenn mich jemand anschreibt. Alles andere wäre schlicht ungehörig. Da darf gerne "Guten Tag, Vorname Nachname" stehen oder "Liebes Kundy" oder "Servus, fink", mir egal. Auch ich möchte höflich begrüßt werden, bevor jemand mit einem Anliegen in mein Leben platzt.
Was ich nicht möchte ist, dass ein Mensch, dem mein Geschlecht total wumpe sein sollte, nichts Wichtigeres zu tun hat, als mir in der ersten Sekunde jeder einzelnen unserer Interaktionen zu erzählen, welches von zwei Geschlechtern ich seiner Meinung nach habe. Man kann mich anreden, ohne das zu tun.
Es ist ja super, dass immer mehr Organisationen mehr als zwei Anredeoptionen anbieten. Aber zu suggerieren, dass eine geschlechtsneutrale Anrede eigentlich *gar keine* Anrede sei, ist leider auch wieder implizit queerfeindliche Diskriminierung.
Die hilflos missratenen Anreden, die man dann oft abbekommt, sind dann noch mal ein anderes Kaliber.
Zeitung der Fremdenführer Wiens:
gendern nicht, weil wir sehen männlich als inklusiv an.
kann man noch 1000 mal behaupten, ist aber falsch.
Zeitung entsorgt.
Gut so! "Die Goethe-Uni will ihren Mitarbeitenden und Studierenden das Gendern weiterhin erlauben. Ein Verbot wie an Schulen wäre ein massiver Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit." #gendern
#geschlechtergerechteSprache #Hessen #GenderVerbot
https://www.hessenschau.de/politik/kein-gender-verbot-an-der-goethe-uni-frankfurt---ministerium-beschwichtigt-v3,gendern-uni-frankfurt-100.html
Wie oft muss hier eigentlich noch jemand schreiben, dass es nicht-binäre Menschen ausschließt, wenn jemand jetzt in #Bayern nur die weibliche Form verwendet? Das könnte sich doch langsam herumsprechen.
Diese "Söder*in" oder "CSU*in"-Witze finde ich übrigens auch nicht zielführend. Geschlechtergerechte Sprache ins Lächerliche zu ziehen, spielt doch nur den Konservativen in die Hände, die doch eh schon seit Jahren über Wortschöpfungen wie "Grün*innen" lachen.
Wollen wir Söder und Co. helfen oder wollen wir Sprache inklusiver machen? (z.B., indem wir auf ableistische Beleidigungen in Richtung CSU oder egal wem verzichten).
Die Verwendung des Sternchens ist übrigens nicht nur etwas, das binäre Menschen tun, um nett und höflich zu sein. Es gibt Menschen, die sich selbst als Schüler*in, Lehrer*in, Beamt*in, Professor*in usw. bezeichnen, weil sie nun mal weder männlich noch weiblich sind.
Ein Verbot des Sternchens ist für sie ein Zwang, sich selbst zu misgendern. Spätestens hier dürfte das Bundesverfassungsgericht ins Spiel gebracht werden können.
"Gendern" oder "Gendersprache" wird meist falsch aus dem Englischen übernommen.
"To gender" bedeutet, ein Geschlecht zuzuweisen. "A gendered bathroom" etwa ist ein Waschraum, der Angehörigen eines (binären) Geschlechts zugewiesen wurde. Also für Frauen oder für Männer.
In der Sprache zu gendern bedeutet demnach, ein Geschlecht zuzuweisen. Zum Beispiel durch das generische Maskulinum.
Worum es bei geschlechtergerechter Sprache hingegen geht, ist, Sprache zu ent-gendern. Binäre Geschlechtszuweisungen vermeiden. Inklusiv formulieren.
#Gendersprache #Genderverbot #gendern
#GeschlechtergerechteSprache
Also, wenn ich das richtig verstehe: #GeschlechtergerechteSprache ist laut #cducsu und #afd abzulehnen, weil sie künstlich konstruiert statt natürlich gewachsen ist und echter Sprachwandel von unten kommen muss.
Darf ich deren Meinung zu #KiezDeutsch nochmal sehen?
Hallo #Bayern - wir #gendern gern und es ist auch ganz einfach!
#GeschlechtergerechteSprache statt Anbiederung an rechte Propaganda!
Unser #BuchDesTages aus dem #DudenVerlag
"GENDERN - GANZ EINFACH!
Für den Alltag"
https://links-lesen.buchkatalog.de/gendern-ganz-einfach-9783411743353
Es geht ein bisschen unter, dass die bayrische Regierung, die sich beim Thema Sprache so gerne auf die Vorgaben des Rechtschreibrates beruft, soeben die Empfehlungskompetenz genau dieses Rates gesetzlich aushebelt:
"Das [Sonderzeichenverbot] gilt unabhängig von etwaigen künftigen Entscheidungen des Rates für deutsche Rechtschreibung zu der Frage der Verwendung von Sonderzeichen."
(Staatskanzleichef Florian Herrmann)
Jeder weiteren politischen Steuerung von Sprache - exakt, was man angeblich bekämpfen will - wird damit die Tür geöffnet.
Es wäre schön, das auch mal journalistisch korrekt eingeordnet zu sehen, statt nur weitere hundert halbgare Clickbait-Artikel vorgesetzt zu bekommen.